Hinauf auf den Berg,
herunter an den Kocher
Mai-Wanderung des Gesangverein Ruppertshofen
Herrlicher Sonnenschein begleitete die Gesangvereinsfamilie auf ihrer traditionellen Maientour, die in diesem Jahr entlang dem Kochertal führte. Wanderführer Willi Kühneisen zeigte, wie gut er sich in den Orten seiner Kindheit noch immer auskennt.
Die Autos wurden in Wimbachhof abgestellt, der erste Streckenabschnitt führte über Wimbach zum Weiler Schneckenbruch. Beim Erblicken des Wimbachs wusste ein historischer Zeitzeuge von einem Zwischenfall, der wohl schon über 40 Jahre zurückliegt, zu berichten. Bei der Fahrradtour einer Jungschargruppe konnte einer der Jugendlichen die enorme Beschleunigung seines Zweirades bei der Talfahrt nicht mehr kontrollieren und landete unsanft im Wimbach. Mit vereinten Kräften wurde der Unglücksrabe von den Kameraden rasch wieder aus dem Wasser gezogen, die Hauptsorge galt jedoch dem Fahrrad, und ob denn auch das Fahrradlicht noch funktionstüchtig sei!
Im idyllischen Weiler luden Holzbänke, die vor einem privaten Gebäude standen, zum Rasten, Vespern und zum Sonnenbaden ein – gegen diese friedliche „Besetzung“ hatte der Hausbesitzer keine Einwände. Zum Weiler „Eisenschmiede“ gelangten die Wanderer über die hölzerne, überdachte Brücke, die sich über den Kocher spannt. Eine bauliche Rarität, die ihresgleichen sucht. Steil wie am Dach führte die Strecke hinauf zur Ruine Kransburg, und die Sängerinnen und Sänger stimmten frohgemut Frühlingslieder an, die über das Tal weithin schallten. Am Fuße des Heerbergs kamen sie zum Anwesen eines stolzen Besitzers von Nutzfahrzeugen der Marke Hanomag, der es mit einem selbst gebastelten Ortschild in „Hanomagtal“ benannt hat.
Der nächste Anstieg wartete bereits, er führte den Heerberg hinauf. Die Kunstbeflissenen waren ein bisschen enttäuscht, dass die hübsche Kirche auf der Anhöhe nur von außen zu besichtigen war; noch längere Gesichter gab es jedoch als bemerkt wurde, dass die daneben liegende Gastwirtschaft geschlossen hatte. Welch ein Glück, dass die Wirtin zu Ruppertshofen beste verwandschaftliche Beziehungen pflegt. Und so wurde die Wirtschaft extra für die Wanderer geöffnet, damit zur Rast auch ein kühles Bier genossen werden konnte.
Die einstige Heerstraße führte die Gruppe über Schönbronn und Laufen wieder zurück nach Wimbach. Enorme Höhenmeter wurden an diesem Tag gemeistert – hinauf auf den Berg, herunter an den Kocher, und wieder hinauf - deshalb war der Tagesausklang beim Straßenfest des Musikvereins in Ruppertshofen auch wohl verdient.
1. Mai 2008